Diabetes – Was ist das eigentlich?

Diabetes mellitus, auch als "Zuckerkrankheit" bekannt, ist eine chronische Stoffwechselstörung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung entsteht aufgrund einer unzureichenden Insulinproduktion oder einer gestörten Insulinwirkung in der Bauchspeicheldrüse, wodurch die Verwertung von Kohlenhydraten (Zucker) beeinträchtigt ist.

Insulin ist dafür verantwortlich, den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren. Bei Diabetikern wird jedoch nicht ausreichend Insulin produziert, was zu einer Störung des Zuckertransports aus dem Blut in die Zellen führt und somit zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Um dieser Störung entgegenzuwirken und den Blutzuckerspiegel auf ein normales Niveau zu senken, sind Diabetiker auf die Verabreichung von Insulininjektionen oder blutzuckersenkenden Medikamenten angewiesen.

Blutzuckerspiegel – Was ist normal?

Bei Menschen ohne Diabetes liegt der Glukosespiegel auf nüchternen Magen (nach 8 bis 10 Stunden ohne Nahrungsaufnahme) unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder unter 5,5 Millimol pro Liter (mmol/l). Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerwert normalerweise nicht über 140 mg/dl (7,8 mmol/l) an.

Diabetes mellitus liegt vor, wenn der nüchterne Blutzuckerwert bei wiederholten Messungen über 120 mg/dl liegt oder der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von zuckerhaltiger Nahrung auf über 200 mg/dl ansteigt.

Symptome bei Diabetes – Eine Übersicht

Typische Anzeichen für Diabetes umfassen:

• Erschöpfung: Betroffene fühlen sich häufig niedergeschlagen und müde.
• Häufiger Harndrang: Der Körper versucht, den überschüssigen Zucker im Blut über den Urin auszuscheiden.
• Gewichtsverlust: Der verstärkte Flüssigkeitsverlust kann zu Gewichtsabnahme führen. Zudem können die Zellen aufgrund der gestörten Blutzuckerverwertung nicht ausreichend Energie erhalten und greifen auf Fettreserven zurück.
• Starkes Durstgefühl: Durch vermehrten Harndrang kann es zu Wassermangel kommen, was das Bedürfnis nach vermehrtem Trinken erhöht.
• Trockene oder juckende Haut: Trockene Haut kann ein weiteres Anzeichen für Diabetes sein und resultiert teilweise aus dem erhöhten Flüssigkeitsverlust.
• Schlechte Wundheilung: Diabetes schwächt oft das Immunsystem, was zusammen mit einer schlechteren Durchblutung der Haut dazu führen kann, dass Wunden langsamer heilen.
• Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: Das geschwächte Immunsystem macht Diabetiker anfälliger für verschiedene Infektionskrankheiten wie Harnwegsinfektionen, Fußpilz oder Hautinfektionen. Parodontitis tritt ebenfalls häufiger auf.

Zwei verschiedene Arten von Diabetes

Typ-1-Diabetes (auch bekannt als Jugendlichen-Diabetes)

Typ-1-Diabetes wird in den meisten Fällen durch eine Fehlfunktion des Immunsystems ausgelöst. Konkret bedeutet dies, dass die Immunabwehrzellen die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse angreifen und zerstören. Wenn ein bestimmter Anteil dieser Betazellen zerstört ist, entsteht ein Insulinmangel. Dadurch kann Glukose nicht mehr ausreichend in die Körperzellen aufgenommen werden, was zu einem gefährlich hohen Blutzuckerspiegel führt.

Typ-1-Diabetes zeigt sich normalerweise wie folgt:

• Beginn der Erkrankung tritt meist zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr auf
• Trotz normaler Nahrungsaufnahme sind Betroffene oft auffällig schlank
• Der Krankheitsbeginn erfolgt oft plötzlich, beispielsweise nach einer Infektionskrankheit
• Atemgeruch nach Azeton: Bei Typ-1-Diabetes kann sich ein Azetongeruch im Atem bemerkbar machen. Wenn nicht genügend Zucker in die Zellen gelangt, baut der Körper Fettzellen ab, wodurch Azeton entsteht. Dies ist ein Anzeichen für starken Insulinmangel, der zu einer Ketoazidose und im schlimmsten Fall zu einem diabetischen Koma führen kann. Wenn also Azetongeruch im Atem festgestellt wird, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
• Absoluter Insulinmangel aufgrund der Zerstörung insulinproduzierender Zellen in der Bauchspeicheldrüse
• Insulin muss injiziert werden
• Schwierig einzustellen, Neigung zu relativ starken Blutzuckerschwankungen

Typ-2-Diabetes (auch bekannt als Altersdiabetes)

Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes (ca. 90% der Betroffenen haben Diabetes Typ 2). Das Auftreten von Typ-2-Diabetes nimmt mit dem Alter zu. Häufig sind Menschen mit Übergewicht betroffen, da die Bauchspeicheldrüse aufgrund des erhöhten Zuckerkonsums übermäßig viel Insulin produzieren muss. Im Laufe der Zeit sind die insulinproduzierenden Zellen chronisch erschöpft, sodass nicht mehr genügend Insulin vorhanden ist, um den Zucker im Blut in die Zellen zu transportieren. Dies führt zu einem gefährlich hohen Blutzuckerspiegel.

Typ-2-Diabetes zeigt sich normalerweise wie folgt:

• Tritt in der Regel nach dem 40. Lebensjahr auf
• Betroffene sind häufig übergewichtig
• Frauen sind häufiger betroffen als Männer
• Der Blutzuckerspiegel ist gut einzustellen, mit nur geringen Schwankungen
• Gute Reaktion auf blutzuckersenkende Tabletten und eine gesündere, ausgewogenere Ernährung

Als Hauptursachen für Typ-2-Diabetes gelten vor allem:

• Ungesunde bzw. übermäßige Ernährung
• Mangelnde körperliche Aktivität
• Stress
• Übermäßiger Alkoholkonsum

Typ-2-Diabetes kann erfolgreich behandelt werden, insbesondere wenn frühzeitig gehandelt wird, indem man die insulinproduzierenden Zellen durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung entlastet. 

Warum ist ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel so gefährlich?

Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum kann zu Schäden an Blutgefäßen und dem Nervensystem führen. Dies wiederum kann zu Organverletzungen führen. Insbesondere die Sehkraft kann stark abnehmen und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Die Blutgefäße der Nieren und des Herzens können ebenfalls geschädigt werden. Bei Männern kann dies oft zu Impotenz aufgrund von Gefäßerkrankungen führen.

Wenn das Nervensystem betroffen ist, können das Temperaturempfinden, der Schmerz und der Tastsinn beeinträchtigt sein. Besonders gefährdet sind die Füße, die regelmäßig auf Wunden überprüft werden sollten. In fortgeschrittenen Fällen der Krankheit sollte die Pflege von qualifiziertem Personal durchgeführt werden.

Häufig tritt bei Diabetes auch eine trockene Haut aufgrund einer verminderten Schweißproduktion auf. Reichhaltige Cremes und Lotionen können hier Abhilfe schaffen.

Wie verhalte ich mich als Diabetiker richtig?

• Richtiges Einstellen der Diabetes-Medikamente, einschließlich Insulinpräparate.
• Regelmäßige Messung der Blutzuckerwerte (mindestens 3-mal täglich).
• Besorgen Sie sich ein eigenes Blutzuckermessgerät und lassen Sie sich dazu gerne in unserer Apotheke beraten!
• Richtiges Ernährungsverhalten (Unser Tipp: Beschaffen Sie sich eine Kohlenhydrat-Austauschtabelle).
• Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten über den Tag hinweg in mehreren kleinen Portionen anstatt weniger großer Mahlzeiten.
• Betreiben Sie regelmäßige Bewegung und minimieren Sie Stress.
• Gehen Sie regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle und lassen Sie wichtige Blutwerte überprüfen.

Wenn Sie Fragen zur Prävention oder zum richtigen Umgang mit Diabetes haben, sind wir als Diabetes-Schwerpunktapotheke für Sie da! Besuchen Sie uns gerne in der Apotheke oder rufen Sie uns unter der Telefonnummer 06222 / 679 679 9 an. Sie können uns natürlich auch per E-Mail unter info@herzog-apo.de kontaktieren.

Wir stehen Ihnen gerne umfassend und ausführlich zum Thema Diabetes zur Verfügung!

Ihr Team der Herzog Apotheke Wiesloch